(Medien)-Tipps

 

Gute Literatur zum (Schul)gärtnern gibt es zahlreich. Da sei an dieser Stelle auf die Literaturempfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten e.V. verwiesen: Literaturempfehlungen.

Für den Einstieg in das Schulgärtnern sei auch das online verfügbare Heftchen „Schulgarten ohne Hindernisse: planen, machen, erleben!“ des Schulgartennetzwerkes Marzahn-Hellersdorf empfohlen: https://www.umweltbildung-m-h.de/media/Umweltbildung_Broschuere.pdf.

 

Wichtig sind aber auch Erfahrungen bei der Anlage und Nutzung eines Schulgartens, die man entweder selbst sammeln muss oder durch Erfahrungsaustausch gewinnen kann. Gerade der Erfahrungsaustausch hatte durch coronabedingte Einschränkungen gelitten.

 

Ein paar allgemeine Erfahrungen/Ratschläge können wir so zusammenfassen und in Stichpunktform weitergeben:

 

  • die Schüler*innen in die Planung des zukünftigen Gartens unbedingt einbeziehen - nicht etwas fertig Geplantes "vorsetzen". Wenn möglich, Projekte oder Gruppen bilden, an/in denen die Schüler*innen zusammen an ihrem(!) Projekt planen und arbeiten

  • Schüler*innen können auch schon in der Planung Erhebungen zu benötigten Materialien und Preisen (Baumarkt) durchführen

  • schon vor Saisonstart kann mit den Schüler*innen die Gartengestaltung geplant werden, incl. Recherchen zu Arten und Sorten und deren Ansprüchen

  • Beete/Projekte in die Zuständigkeit von Schüler*innen übergeben ("mein/unser" Beet)

  • Schüler*innen bestimmen lassen (wenigstens zum Teil), was sie anpflanzen möchten

  • der Neuanfang ist immer am spannendsten! - deshalb am besten ab und zu neu anfangen (Beete neu anlegen, Hochbeete komplett erneuern) - nicht so viel "für die Ewigkeit" errichten (haltbare Hochbeete, Kräuterspiralen, Staudenrabatten ...)

  • auch spielerische Aspekte können eine Rolle spielen: z.B. welche Gruppe hat die am höchsten wachsende Pflanzen (im Vorfeld durften dazu schon Arten/Sorten ausgesucht werden)

  • die Schulleitung und möglichst viele Kolleg*innen für das Projekt gewinnen -> das Gartenprojekt auf der Homepage publizieren, Imagegewinn darstellen, Nutzungsmöglichkeiten für viele Unterrichtsfächer sichtbar machen, Möglichkeit prüfen, die Ernte auch in der Schule verwerten zu können

  • den Hausmeister (so vorhanden) für den Garten gewinnen (nur zur Unterstützung, die Arbeit sollen die Schüler*innen machen!)

  • nach geeigneten Citizen-Science-Projekten suchen, bei denen Schüler*innen unter Nutzung des Gartens mitmachen können, z.B. Insektensommer des NABU (https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/index.html) oder Expedition Erdreich (https://www.expedition-erdreich.de/) - da kann man ein komplettes Set (incl. Waage) für den Teebeutelversuch bestellen

  • Sponsoren für Schulgartenprojekt suchen - z.B. mit dem Schulgartenprojekt mal bei der nächsten Sparkassenfiliale vorsprechen und/oder im Baumarkt

 

Übrigens: Viele schüler*innenbezogene Aspekte, die zum Gelingen des Schulgartenprojektes beitragen, finden sich in den von Ryan & Deci (2017) beschriebenen psychologischen Grundbedürfnissen Autonomie, Kompetenzerleben und Soziale Eingebundenheit wieder.

 

Ryan, R. M. et Deci, E. L. (2017). Self-determination theory. Basic psychological needs in motivation, development and wellness. New York, NY : Guilford Press.